Die diesjährige Sonderausstellung JOSEF HOFFMANN – OTTO WAGNER. Vom Nutzen und Wirken der Architektur im Josef Hoffmann Museum in Brtnice ist dem Verhältnis Josef Hoffmanns (1870–1956) zu seinem Lehrer Otto Wagner (1841–1918) gewidmet, dessen Todestag sich 2018 zum hundertsten Mal jährt. 
24.5.2017—6.5.2018
Josef Hoffmann Museum Brtnice
Für Hoffmanns Karriere waren die Ausbildung bei Otto Wagner in der Specialschule für Architektur an der Wiener Akademie der bildenden Künste, die gemeinsame Arbeit in dessen Atelier und in der Secession sowie Wagners Förderung bei der Bestellung zum Professor an der k. k. Kunstgewerbeschule entscheidend.

In seiner „Selbstbiographie“ berichtet Josef Hoffmann noch in hohem Alter enthusiastisch über Wagner:  „Nun hatten wir endlich eine starke Persönlichkeit unter uns, die, voll von Ideen, eigene Wege ging und uns für alles Neue und Notwendige zu begeistern vermochte. Sein reizvolles Wohn- und Atelierhaus am Rennweg mit den beiden flankierenden Wohnhäusern imponierte uns besonders, und wir waren unserem nunmehrigen Lehrer und Meister begeisterte Schüler.“

Im Jahr 1909 beschreibt er sein Schaffen: „Wagner giebt den puren Formalismus auf, d. h. er denkt seine Bauten nicht als Zusammensetzung von hergebrachten Formen, sondern versucht, vorerst die Konstruktion und den Zweck des Bauwerks durch die üblichen Ausdrucksmittel zu erklären, d. h. zu kristallisieren.“

Als letzte „Verbeugung“ vor seinem Lehrer kann Josef Hoffmanns Entwurf für das Otto-Wagner-Denkmal in Wien verstanden werden: ein neun Meter hoher, einfacher Steinpfeiler – die Reduktion einer Triumphsäule mit einem in Augenhöhe angebrachten Schriftblock. Es wurde 1930 anlässlich der Werkbundtagung beim Burgtor in Wien errichtet, jedoch während des Zweiten Weltkriegs abgetragen. 1959 ließ Roland Rainer (als Rektor der Akademie der bildenden Künste) das Otto- Wagner-Denkmal bei der Akademie erneut aufstellen.

Die Ausstellung stellt das Schaffen Josef Hoffmanns dem seines Lehrers Otto Wagner anhand von Entwürfen und Objekten gegenüber.


Kuratoren
Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik
Rostislav Koryčánek, Kurator, Kurator für Architektur und Design, Mährische Galerie Brno

Die Ausstellung steht unter dem Ehrenschutz der Botschaft der Tschechischen Republik in Österreich




Die Ausstellung wurde durch die finanzielle Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie durch staatliche Finanzmittel der Tschechischen Republik realisiert und ist Bestandteil des Projekts „Bilaterale Designnetzwerke“.