PROVENIENZFORSCHUNG UND RESTITUTION IM MAK
Auf Basis des Kunstrückgabegesetzes begann im MAK 1998 die Überprüfung der Sammlung im Hinblick auf Objekte, die während der NS-Zeit entzogen worden waren. In der NS-Zeit (1938–1945) wurden im damaligen Staatlichen Kunstgewerbemuseum in Wien über 4 200 Kunstgegenstände, mehr als 4 600 Kunstblätter und rund 2 000 Bücher inventarisiert. Der Abschluss der detaillierten Überprüfung dieser Erwerbungen ist das mittelfristige Ziel der Provenienzforschung im MAK.
Zudem wird zu den ab 1945 inventarisierten Objekten in Hinblick auf nicht erfolgte Restitutionen und eventuelle Enteignungen im Nationalsozialismus recherchiert.
2009 wurde das Kunstrückgabegesetz novelliert. Damit sind nun sämtliche Entziehungen unter der NS-Herrschaft auch außerhalb Österreichs vom Gesetz erfasst. Daraus ergab sich eine Ausweitung des Überprüfungszeitraums um die Jahre 1933 bis 1938. Die entsprechenden Recherchen wurden von der Provenienzforschung im MAK bereits umgesetzt.
Die Recherchen erfolgen in Absprache mit der Leitung der Kommission für Provenienzforschung. Seit 1998 wurden über 90 Dossiers erstellt und dem Kunstrückgabebeirat vorgelegt. Aufgrund der entsprechenden Beschlüsse des Kunstrückgabebeirats wurden seit 1999 mehr als 470 Objekte restituiert.