Nach knapp einem Jahrhundert wird mit der Ausstellung GLÄSER DER EMPIRE- UND BIEDERMEIERZEIT. Aus der Sammlung des MAK und der Glassammlung Christian Kuhn Biedermeierglas erstmals wieder in den Mittelpunkt einer MAK-Schau gerückt. 
1.2.2017—17.4.2017
Untere Ausstellungshalle

Die letzte umfassende Präsentation dieser Art im MAK, bei der über tausend Gläser aus der Sammlung des Museums und aus Privatbesitz gezeigt wurden, fand 1922 als Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empireund Biedermeier-Zeit statt. Titelgebend für die aktuelle Ausstellung ist das 1923 in Leipzig erschienene Standardwerk Gläser der Empire- und Biedermeier-Zeit von Gustav E. Pazaurek.

Im Gegensatz zu damals zeigt das MAK aktuell keinen Querschnitt sämtlicher Typen von Biedermeiergläsern, sondern wesentliche technische und künstlerische Entwicklungen von Glas in der Zeit zwischen 1780 und 1840. Die frühesten der ausgestellten Gläser sind jene von Joseph Mildner (1765–1808), die meist signiert und datiert sind und eine sehr hohe Qualität aufweisen. Im Weiteren werden die sogenannten „Mohn-Gläser“, transparent bemalte Gläser aus der Werkstatt des Samuel Mohn (1762–1815) oder dessen Sohn Gottlob (1789–1825), gezeigt, die wesentlich seltener sind als die ebenfalls präsentierten, transparent bemalten „Kothgasser-Gläser“ aus der Werkstatt von Anton Kothgasser (1769–1851).

Die schwierigste Art der Glasbearbeitung ist zweifellos der Glasschnitt, der seinen Höhepunkt in der Biedermeier-Zeit in Nordböhmen erlebte. Die prominentesten hier vertretenen Künstler sind Dominik Biemann, Franz Paul Gottstein, Hieronymus Hackel, Johann Lenk, Anton Simm, Franz Anton Pelikan und August Böhm jun.

Einen weiteren wesentlichen Teil der Ausstellung bilden Steingläser der Sammlung Christian Kuhn. Besonders relevant sind hierbei die Lithyalingläser von Friedrich Egermann (1777–1864) aus Blottendorf oder Haida in Nordböhmen. Egermann bezog seine Gläser teilweise aus der Harrach’schen Hütte in Neuwelt, Nordböhmen, die ebenfalls Steingläser produzierte. Bedeutend sind auch die Agatingläser der Buquoy’schen Glashütten in Georgenthal oder Silberberg in Südböhmen. Diese befanden sich in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Glashütte von Josef Zich in Joachimsthal im niederösterreichischen Waldviertel. Die Steingläser weisen den Weg zur späteren Entwicklung des Glases, die dann in der Loetz’schen Hütte in Klostermühle in Böhmen einen neuen Höhepunkt erreicht hat.

Begleitend zur Ausstellung erschien eine gleichnamige Publikation, erhältlich im MAK Design Shop.

Gastkurator: Christian Kuhn
Kurator: Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik
 

 

Führungen

Schwerpunkt GLAS 
Sa, 15:00 Uhr
So, 14:00 Uhr

Kuratorenführung

Do, 16.03.2017, 17:00 Uhr

Gläser der Empire- und Biedermeierzeit

mit Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik

 

KINDER- UND FAMILIENPROGRAMM

MAK4FAMILY

Workshop für die ganze Familie (ab 4 Jahren)
Teilnahmegebühr: € 4,50 pro Kind
Ermäßigter Eintritt für Begleitpersonen  

Sa, 25.02.2017, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr 

Vorsicht Glas – das macht Spaß!

Dagobert heißt nicht nur eine berühmte Ente,  sondern auch ein berühmter Architekt, und der hatte viel Fantasie! Wir „bündeln“ seine und eure Ideen in einem kleinen Heft und tackern sie fest! Das müsst ihr natürlich selber machen – das ist gar nicht so schwer.

Sa, 25.03.2017, 14:00 Uhr - 16:00 Uhr 

Bim bam Bimini – Linie, Muster, Form

Aus einer Linie entsteht eine Form, aus vielen Formen entsteht ein Muster. Wir suchen alte und neue Ideen bei den großen GlaskünstlerInnen. Für eure ganz persönliche Glasproduktion biegen wir Plexiglas. Und was ist ein Bimini?

MINI Tour

Führung für die ganze Familie (ab 4 Jahren)
Führungsbeitrag: € 3,50 pro Kind
Ermäßigter Eintritt für Begleitpersonen  

So, 19.02.2017, 11:00 Uhr 

Alles glasklar? Nein kunterbunt!

So, 16.04.2017, 11:00 Uhr 

Glasbilder vom Gottlieb und vom Anton – Leute, Tiere und der Stephansdom


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