In einer zunehmend von digitalen Technologien und Interfaces bestimmten Welt rückt die Interaktion zwischen Menschen und Dingen in den Fokus des Interesses. Vor dem Hintergrund neuer digitaler und sozialer Settings analysiert die Gruppenausstellung ich weiß nicht – Wie die Beziehungen zwischen den Dingen wachsen das Verhältnis von Subjekt und Objekt. 
21.6.2017—1.10.2017
MAK Zentraler Raum
17 Positionen vorwiegend in Österreich lebender und arbeitender zeitgenössischer KünstlerInnen entspinnen im Rahmen der VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft eine Narration zum Affekt der Dinge.

Objekte, ob analog oder digital, dienen als Werkzeuge („Medien“) zur Gestaltung unserer Alltagswelt und formen damit auch die Gesellschaft mit. Mit dem Internet der Dinge, Smart Devices, Wearables oder Apps scheinen die von uns geschaffenen Objekte zunehmend die Kontrolle über uns Menschen zu gewinnen. Wie kann es gelingen, in dieser vielschichtig vernetzten Welt unser autonomes, selbstbestimmtes Leben zu bewahren oder zurückzuerobern?

Der Ausstellungstitel referiert konkret auf Birgit Jürgenssens Arbeit ich weiß nicht (2001), eine Fotografie, die das Auto der Künstlerin eingeschneit in einer Parklücke zeigt. Das nicht fahrtüchtige Gefährt wird zum Vehikel für einen Tabubruch – im Zentrum des Interesses steht die Erleichterung im Angesicht der versagenden Maschine: ich weiß nicht als eine andere Form von Autonomie und geistiger „Mobilität“.

In der Auseinandersetzung mit unseren Erfindungen, Arbeiten, „Selbsterweiterungen“ oder „Stellvertretern“ eröffnen sich neue Felder der Interaktion. Nicht nur im musealen Kontext agieren die vom Menschen geschaffenen Objekte als Teile immer neuer Netzwerke in einer Welt jenseits ihrer SchöpferInnen. Das Bewusstsein darüber, dass wir uns durch unser Handeln – nicht zuletzt durch unsere Arbeit – mit den vom Menschen gestalteten Dingen in eine wechselseitige Beziehung setzen, ist der Anlass, dieses Thema im MAK DESIGN LABOR zu beleuchten. Nicht zuletzt reflektiert die Ausstellung den kuratorischen Arbeitsprozess selbst, in dem sich immer wieder das Erstaunen darüber einstellt, wie die Beziehungen zwischen den Dingen wachsen.

KünstlerInnen: Padhi Frieberger, Bruno Gironcoli, Sofia Goscinski, Nilbar Güreş, Lisa Holzer, Birgit Jürgenssen, Anita Leisz, Paul Leitner, Ute Müller, Julian Palacz, Signe Rose, Günther Selichar, Misha Stroj, Zin Taylor, Sofie Thorsen, Patrick Topitschnig, Kay Walkowiak

Kuratorinnen: Janina Falkner, Sammlung Gegenwartskunst, und Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin Sammlung Design, MAK

viennabiennale.org

 

Begleitprogramm zur VIENNA BIENNALE 2017
 

Regelmäßige Führungen:
Überblicksführung – deutsch
Di, 18:00–19:00 Uhr, Eintritt frei, € 3,50 Führungsbeitrag
So, 10:30–12:00 Uhr, MAK-Eintrittsticket + € 5 Führungsbeitrag
Überblicksführung – englisch
Sa, 14:30–16:00 Uhr, MAK-Eintrittsticket + € 5 Führungsbeitrag
Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine
So, 15:00–16:00 Uhr, MAK-Eintrittsticket + € 3,50 Führungsbeitrag

Weitere Führungen und Veranstaltungen im VIENNA BIENNALE Kalender auf www.viennabiennale.org 


Publikationen

VIENNA BIENNALE 2017 Guide
herausgegeben vom MAK, Deutsch/Englisch, 160 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen, MAK Wien/Verlag für moderne Kunst, Wien 2017. Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop.at um € 9,80.

Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine
Katalog, herausgegeben von Mateo Kries, Christoph Thun-Hohenstein, Amelie Klein; mit Beiträgen von Rosi Braidotti, Douglas Coupland, Anthony Dunne & Fiona Raby (Dunne & Raby), Christoph Engemann, Paul Feigelfeld, Gesche Joost, Amelie Klein, Carlo Ratti, Bruce Sterling, Marlies Wirth u. a.. Coverillustration: Christoph Niemann. Softcover, Deutsch, 328 Seiten, ca. 250 Abbildungen, hauptsächlich in Farbe. Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop um € 49,90