31.8.2005—4.12.2005
MAK Kunstblättersaal

Grafische Präzision und rasante Bildfolgen haben der japanischen Ausprägung des Comics weltweit Kultstatus eingebracht. Zunächst als subversives Ausdrucksmittel der Unterschicht verpönt, ist Manga heute Inbegriff japanischer Alltagskultur. Die Ausstellung spürt den grafischen Gestaltungskriterien der Manga-Kultur nach: "Derby Jockey" (1999-2004), ein Sport-Manga von Tokihiko Ishiki, und "Mars" (1996-2000), ein Mädchen-Manga der Künstlerin Fuyumi Soryo.

Mangas wurden zu einem bedeutenden Phänomen der zeitgenössischen Kultur Japans. Auch in Europa erobern Mangas vor allem unter Jugendlichen zunehmend Kultstatus. Im Vordergrund der Ausstellung im MAK-Kunstblättersaal steht die visuelle Ästhetik der Mangas; im Gegensatz zur linearen Erzählstruktur westlicher Comics bedienen sie sich einer intuitiv-bildhaften Zeichensprache. Gearbeitet wird mit filmischen Szenenabfolgen, wechselnden Blickpunkten und diagonalen Elementen. Einzelbilder und ausgewählte Folgen erlauben es dem Betrachter, diese Konzepte und Kompositionen nachzuvollziehen.

Kurator Johannes Wieninger, MAK-Kustode Ostasien und Islam