Ein Rückzugsraum nach den Vorstellungen der Jugendraum-NutzerInnen
2016
Anlässlich der VIENNA BIENNALE 2015: Ideas for Change verließ das MAK mit der Ausstellung 2051. Smart Life in the City „die Mauern des Museums“ und bespielte mit 10 Demonstratoren (Real-Time-Forschungslaboratorien) den Stadtraum. Das Projekt Bauwerk:Stadt – Meine Stadt 2051 entstand in Kooperation mit dem Wiener Familienbund im Rahmen der Ausstellung – auch hier verließ das Museum sein angestammtes
Territorium und wurde während zwei Sommerwochen im Ballspielkäfig im Alois-Drasche-Park in Wien-Wieden aktiv. Gemeinsam mit
dem Designduo Célia-Hannes (Célia Picard und Hannes Schreckensberger) wurden Kinder als ExpertInnen ihrer Räume angesprochen
und entwickelten Ideen zu ihrer „Stadt 2051“.
Nach der VIENNA BIENNALE 2015 fand die Kooperation mit dem Wiener Familienbund eine Fortsetzung und das MAK ging abermals
„nach draußen“. Ziel des Projekts Der Traum vom Raum war es, unter Einbeziehung des Expertenwissens der NutzerInnen in Zusammenarbeit mit den Designern von breadedEscalope in
einem Jugendraum des Wiener Familienbundes einen fehlenden Rückzugsraum zu schaffen.
Der Jugendraum FUX4 in Wien-Wieden wird regelmäßig von 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 13 Jahren besucht. Den
NutzerInnen fehlte – in ihren eigenen Augen und aus Sicht der BetreuerInnen – ein Rückzugsraum, in den sich kleinere Gruppen
zurückziehen können.
Gemeinsam mit den Designern von breadedEscalope startete ein partizipativer Designprozess, der mit einem Besuch der MAK-Ausstellung
STEFAN SAGMEISTER. The Happy Show begann. Bei einem zweiten Termin setzten sich die Kinder und Jugendlichen in einem Workshop im Rahmen der MAK-Ausstellung JOSEF FRANK. Against Design mit dem Definieren von Räumen nach eigenen Bedürfnissen auseinander. Anschließend folgten ein gemeinsames Mapping des Jugendraums
und ein Design Thinking-Workshop, im Rahmen dessen die Kinder und Jugendlichen ihren „Traum vom Raum“ in Modelle übersetzten.
Diese Modelle bildeten die Grundlage für die Überlegungen der Designer zur Beschaffenheit und Ausstattung des Rückzugsraums.
Sie entwickelten Entwürfe, die sie mit den zukünftigen NutzerInnen des Raums diskutierten, bevor ein Entwurf – ein Einbau
im Raum – zur Umsetzung kam. Die Kinder bestimmten die Farbe dieses Einbaus und halfen beim Bemalen und Bauen. Als sogenannter
HochFUX, der u. a. aus recyceltem Plattenmaterial aus einer MAK-Ausstellung stammt, ist der Rückzugsraum im FUX4 in Benützung. _____________
Projektleitung, MAK: Beate Lex, Leitung Neue Lernkonzepte Projektleitung, Wiener Familienbundes: Britta Stroj Konzeption und Durchführung: Beate Lex, Britta Stroj Design und Projektbegleitung: breadedEscalope