Auf den „Spuren“ einer zentraleuropäischen Moderne
Nicht nur die beiden Gegenspieler Josef Hoffmann und Adolf Loos, die unterschiedlichen Wegen in die Moderne folgten, kamen aus dem Gebiet des heutigen Tschechiens. Zahlreiche weitere innovative Gestalter entstammten den böhmischen und mährischen Kronländern der Habsburgermonarchie.
Die seit Langem bestehende wechselseitige Beeinflussung zwischen Wien, Böhmen und Mähren war äußerst fruchtbringend für die Wiener Moderne: Viele in Wien ausgebildete Architekten und Designer spielten in ihrer Heimat eine bedeutsame Rolle bei der Verbreitung des neuen Stils. Die Schausammlungsräume „Wien 1900“ dokumentieren diese Wechselwirkungen und bilden daher einen wichtigen Eckpfeiler für ein breiteres Verständnis der Entwicklung einer zentraleuropäischen Moderne.
Das MAK trägt diesen neuen Ansatz auch nach außen. Mit Unterstützung der EU entwickelt es in den kommenden Jahren unter dem Titel „Spuren“ eine zentraleuropäische Kulturroute zwischen Wien und Brünn. Diese führt entlang der maßgeblichsten Bauten der Moderne und beinhaltet Orte mit Bedeutung für das Wiener Geistesleben um 1900. Das MAK nutzt dabei seine seit 2006 bestehende Kooperation mit der Mährischen Galerie im Josef Hoffmann Museum in Brtnice, um den Kulturraum Mähren–Niederösterreich–Wien als eines der kreativsten europäischen Zentren der Moderne wieder bewusst zu machen.
Kurator: Christian Witt-Dörring
Publikation
MAK/GUIDE erschienen anlässlich der Neuaufstellung der
MAK-Schausammlung WIEN 1900, herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein, mit Beiträgen von Rainald Franz, Sebastian Hackenschmidt, Barbara Karl, Peter Klinger, Kathrin Pokorny-Nagel, Elisabeth Schmuttermeier, Christoph Thun-Hohenstein, Johannes Wieninger und Christian Witt-Dörring. Deutsch/englisch, 224 Seiten, rund 100 Farbabbildungen, 24 x 12,5 cm, Borschur, MAK Wien / Prestel Verlag, 2013. Erhältlich im
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