MAK FUTURE LAB lädt zum AI Symposium: UNCANNY VALUES
Mit der Ausstellung UNCANNY VALUES. Künstliche Intelligenz & Du erforscht das MAK eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahrzehnte, das auf alle Bereiche unseres Lebens folgenreiche Auswirkungen hat: künstliche Intelligenz (KI). Es stellen sich neue Fragen: Ist eine KI demokratisch? Kann eine KI eine klügere und gerechtere Herrscherin sein als die PolitikerInnen von heute? Kann sie jemals verstehen, was es heißt, als Menschen zusammenzuleben? Welche Ethik und Verpflichtung haben ProgrammiererInnen und welche haben intelligente Systeme? Wer ist intelligenter und wer verantwortungsvoller?
PROGRAMM
18:00 UhrBegrüßung durch Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK sowie Initiator und Leiter der VIENNA BIENNALEEinführung in das Ausstellungskonzept von UNCANNY VALUES. Künstliche Intelligenz & Du durch die KuratorInnen Marlies Wirth und Paul Feigelfeld18:30 UhrVideoscreening und Präsentation, Process Studio (Martin Grödl, Moritz Resl)19:00 UhrKeynotes der KünstlerInnen Tega Brain und Jonas Lund20:00 UhrPodiumsdiskussion mit den KünstlerInnen Tega Brain und Jonas Lund sowie den KuratorInnen Paul Feigelfeld und Marlies WirthPRAKTISCHE INFOS
Sprache: EnglischMAK-VortragssaalEintritt € 5 | Mit dem Ticket können am selben Abend auch alle Ausstellungen des MAK besucht werden.ÜBER DIE VERANSTALTUNG
Im Rahmen des AI-Symposiums UNCANNY VALUES werden die Potenziale künstlicher Intelligenz und digitaler Tools im Hinblick auf die Gestaltung unserer Welt, neue Designprozesse, aber auch drängende ökologische Probleme und Möglichkeiten von Eigenverantwortlichkeit und Governance diskutiert. Zwei international tätige KünstlerInnen, deren Arbeiten aktuell im Rahmen der VIENNA BIENNALE-Ausstellung UNCANNY VALUES. Künstliche Intelligenz & Du gezeigt werden, stellen ihre Arbeitsweise und Forschungsschwerpunkte in Keynotes vor.Das Wiener Studio Process (Martin Grödl und Moritz Resl) gibt einen Einblick in den Gestaltungsprozess und präsentiert die Möglichkeiten des „generative Design“ und der Arbeit mit KI-basierten Modellen. Das Kernstück des Kommunikationsdesigns zur Ausstellung UNCANNY VALUES sind die AImojis, von künstlicher Intelligenz erschaffene Emojis (AI generated Emojis). Mithilfe eines Deep Convolutional Generative Adversarial Network (DCGAN) trainierte Process Studio ein neuronales Netzwerk, das anhand einer Datenbank aus mehreren Tausend einzelnen, häufig verwendeten Emojis gelernt hat, eigene und völlig neue Variationen dieser kleinen digitalen Gesichter zu erzeugen. Eine neue Videoarbeit rund um die Geburt der AImojis feierte ihre Premiere als künstlerische Intervention bei der offiziellen Eröffnung des Europäischen Forum Alpbach 2019 und wird anlässlich des AI-Symposiums erstmals in Wien gezeigt.Die Künstlerin und Umweltingenieurin Tega Brain hat zusammen mit Julian Oliver und Bengt Sjölén für die Ausstellung die neue Auftragsarbeit Asunder entwickelt. Die Gruppe konstruierte dafür einen hochspezialisierten Supercomputer und speziell dafür entwickelte neuronale Netzwerke, die permanent und live Satelliten-, Klima-, Geologie-, Biodiversitäts-, Topografie-, Bevölkerungs- und Social-Media-Daten analysieren. In ihrer Keynote spricht Tega Brain über den Research-Hintergrund von Asunder sowie über ihr Projekt Deep Swamp und ihre Forschungsergebnisse aus ihrem Essay The Environment is Not a System.Jonas Lund, dessen Arbeit Significant Other im Rahmen der VIENNA BIENNALE die emotionalen Bedingungen der BesucherInnen des MAK und der Kunsthalle Wien evaluiert, spricht über neuere Arbeiten zu künstlicher Intelligenz, Optimierungsstrategien und Entscheidungsmodellen. Im Rahmen seines kürzlich entwickelten „Jonas Lund Token“ stellt er beispielsweise 100 000 Aktien zur Verfügung, die den Aktionären Einfluss über künftige Entscheidungen über seine künstlerische Praxis geben.Im Anschluss an die Keynotes diskutieren die beiden KünstlerInnen mit den KuratorInnen der Ausstellung über künstliche Intelligenz und deren Implikationen für Kultur, Gesellschaft und Ökologie. Process Studio (Martin Grödl, Moritz Resl) ist ein experimentelles Designbüro in Wien mit Fokus auf generativer und interaktiver Gestaltung und arbeitet in den Bereichen Branding, Web, Installation und Print. Neben klassischen Designlösungen gestaltet und entwickelt Process spezifische Software, die als eigenständiges Tool zum Einsatz kommt, und erarbeitet konzeptionelle generative Gestaltung mit den Mitteln neuester Technologien wie u. a. künstliche Intelligenz oder GANs (Generative Adversarial Networks).Tega Brain ist eine in Australien geborene Künstlerin und Umweltingenieurin, deren Praxis des „eccentric engineering“ Kunst, Ökologie und Technik verbindet. Ihre Arbeiten setzt sie in Form von dysfunktionalen Geräten, exzentrischen Infrastrukturen und experimentellen Informationssystemen um; sie waren u. a. auf der Guangzhou Triennale, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, im New Museum in New York und in der Science Gallery in Dublin ausgestellt. Tega ist Assistant Professor für Digitale Medien an der New York University. Sie war Fellow bei Data & Society und der Processing Foundation. Sie lebt und arbeitet in New York und Sydney.Jonas Lund ist ein schwedischer Konzeptkünstler, der Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Websites und Performances schafft, die sich kritisch mit zeitgenössischen vernetzten Systemen und Machtstrukturen auseinandersetzen. Mit seinen Arbeiten untersucht er Themen, die durch die zunehmende Digitalisierung der zeitgenössischen Gesellschaft entstehen, wie Autorschaft, Partizipation und Autorität. Lund erwarb einen MA am Piet Zwart Institute, Rotterdam (2013), und einen BFA an der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam (2009). Seine Arbeiten wurden u. a. in The Photographers’ Gallery, Whitechapel Art Gallery, London, im New Museum, New York, im Schinkel Pavillon, Berlin, ZKM, Karlsruhe, Witte De With, Rotterdam, und im Stedelijk Museum, Amsterdam, ausgestellt.Das MAK FUTUE LAB wird mit finanzieller Unterstützung des EUProgramms Interreg V-A Slowakei–Österreich (Projekt „Design & Innovation“) realisiert.