Die Spitzensammlung des MAK sowie der Bestand vor allem an venezianischen Gläsern zählt heute zu den schönsten und vielfältigsten der Welt. Venezianische Gläser galten schon im Barock als besondere Kostbarkeiten und für die von der Mode geforderten üppigen Spitzendekorationen konnten Frauen und Männer Unsummen ausgeben.
MAK – Museum für angewandte Kunst
Während die Glasherstellung zu den ältesten kunsthandwerklichen Techniken gehört, beginnt die Geschichte der Spitze erst in der Spätrenaissance, wahrscheinlich in Italien. Man unterscheidet zwei Arten, Näh- und Klöppelspitzen, oft sieht man aber auch Kombinationen aus beiden Techniken. Die italienischen Zentren befanden sich zuerst in Florenz, dann in Venedig und Mailand, bevor man im 18. Jahrhundert in Frankreich und Flandern Spitzen erzeugte.
 
Zentrum der europäischen Glasproduktion war seit dem Mittelalter Venedig. Um 1500 gelang es dort, das reine, farblose Glas herzustellen. Von hier verbreitete sich die Glasbläserei über ganz Europa. Im Norden, mit Böhmen und Schlesien als Zentren, schätzte man härteres Glas, das mit Schnitt und Schliff verziert werden konnte oder Gläser mit Email-, Schwarzlot- und Golddekor. Die Zusammenstellung von Gläsern und Spitzen geht aber nicht nur von kunsthistorischen Gesichtspunkten aus, vielmehr ebenso von der parallelen optischen Wirkung der Materialien, der „Durchsichtigkeit", ihrer materiellen Delikatesse und der handwerklichen Virtuosität der Herstellung, die heute vielleicht die größte Bewunderung findet. / Angela Völker, Kuratorin (zur Zeit der Neuaufstellung Kustodin der MAK-Sammlung Textilien und Teppiche)
Künstlerische Intervention:
Franz Graf
MAKtour
Gemeinsam mit unserer Kunstvermittlung haben Sie die Gelegenheit, unsere Schausammlungen jede Woche neu zu erkunden. Jedes Mal wird ein anderer Schwerpunkt gesetzt mit spannenden Geschichten zu Objekten, Einblicken und Hintergründen.
 
Jeden Freitag, 16.30 Uhr (in Englisch) 
Jeden Sonntag, 11 Uhr 
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Künstlerische Intervention
Franz Graf
Eine Intention zur Gestaltung = Sachverhalte. Der Reichtum der Erscheinungen. Der Nachlass der Menschen, die schon vor uns da waren = die Gestalt der Handlungen, unsere Erbschaft = die Erinnerung: Museen sind auch wie Friedhöfe unser stilles Glück: Weil durch die Natur der Begegnung auch Verständnis verursacht wird: Es scheint, dass es keine Wahrheit darüber geben kann, aber originale und geniale Arbeiten: Schweigen ist das Wort erloschen. Weil dasselbe etwas anderes bedeutet hat: Weil das Wesen der Dinge immer tot ist und seine materiellen Eigenschaften diese Ausdehnung in eine andere Welt bewahren: Weil eine Vergangenheit existiert, die das lebende Individuum erreicht und zumindest die Möglichkeit bedeutet wird, zu Ende zu gehen durch sich selbst hinaus mit dem frühen ***** Schein. / Franz Graf
 
Kurzbiografie Franz Graf
Geboren 1954 in Tulln, Niederösterreich, lebt und arbeitet in Wien. Franz Graf zählt zu den wichtigsten Vertretern einer neokonzeptuellen Haltung. Er verbindet in seinen Arbeiten oft konträre Medien wie Zeichnung, Fotografie und Installation, deren Kombination immer wieder zu einer neuen und offenen Struktur in seinem Werk führen. Die Bandbreite seiner Motive umfasst Abstraktion, Ornamentales, Figuratives, Symbolisches, Emblematisches sowie die faktische Abbildung der Wirklichkeit mit der Kamera.

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